IBI STELLT SICH VOR | 15. September 2017
Tag der offenen Tür
Programm Tag der offenen Tür Download
IBI – die Euregio-Denkwerkstatt für interalpines Bauen und Infrastrukturen
Das IBI Euregio Kompetenzzentrum mit Sitz in Vahrn ist ein Entwicklungs- und Forschungszentrum, welches Disziplinen und Länder vernetzt, um Innovationstreiber für das Bauen in den Alpen zu sein. Am Freitagnachmittag hat sich die Denkwerkstatt beim Tag der offenen Tür vorgestellt – mit vielen hochkarätigen Gästen und Partnerunternehmen.
Worte an die vielen Anwesenden und Fachleute der Baubranche richteten der Südtiroler EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann sowie Florian Riedl, Abgeordneter zum Tiroler Landtag, Gemeindenverbands-Präsident Andreas Schatzer sowie der Präsident des Kollegiums der Bauunternehmer, Markus Kofler. In einem Impulsvortrag ging der Amtsdirektor vom Amt für Innovation, Forschung und Entwicklung, Franz Schöpf, auf die Chancen und Risiken der Innovation ein. Alle Redner betonten die innovative Form der Zusammenarbeit und lobten die „Idee einer Denkwerkstatt, die direkt aus der Wirtschaft heraus entstanden ist.“ Dies sei gelebte Innovation und operative Forschung, konkret erprobt und umgesetzt.
Interalpines Bauen verbessern, für Nachhaltigkeit und Ressourchenschonung
„IBI versucht mittels interdisziplinären und innovativen Lösungen das Bauen in den Alpen besser zu machen“, erklärten IBI-Präsident Dietmar Thomaseth und Vizepräsident Werner Kusstatscher. Es geht um Effizienzsteigerung, Nachhaltigkeit und den schonenden Einsatz von Ressourcen. Experten aus Südtirol/Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz arbeiten zusammen, um Wissen aus den Bereichen Planung, Geologie, Messtechnik, Hydrologie und Baustofftechnologie sinnvoll zu vernetzen und so neue Lösungen für das Bauen in den Alpen zu entwickeln.
Vier konkrete Forschungs- und Entwicklungsprojekte wurden anhand eines Erklärfilms veranschaulicht:
- Baustellenlogistik und Schadstofferkundung: Dabei geht es um Aushub- und Ausbruchmaterialien, Recylingmaterialien, Entnahmematerialien aus Staubecken und Fließgewässern. Der derzeitige Ablauf der Schadstofferkundung ist nicht auf die gängige Baustellenlogistik abgestimmt, da die Ergebnisse für die Entscheidungsfindung über die Deponierung oder Wiederverwertung meist zu spät vorliegen. Ziel ist ein Echtzeitmonitoring mit Schadstofferkundung bereits vor Ort, um eine direkte Wiederverwertung zu ermöglichen.
- Gezielte Materialtrennung beim Tunnelausbruch: Vor allem bei Baumaßnahmen in geologisch stark wechselnden Gebirgen ist eine Trennung der unterschiedlichen Gesteinsqualitäten für eine sinnvolle Verwertung sehr wichtig – eine Vermischung der Gesteine kann diese gefährden. Ziel ist es deshalb, durch entsprechende Analyse bereits beim Tunnelvortrieb, die frühzeitige Trennung der Gesteine zu ermöglichen: Damit kann hochwertiges Material einer gezielten Wiederverwertung zugeführt werden.
- Qualitätssicherungsmaßnahmen in der Wiederverwertung: Materialien aus Abbrüchen von Hoch- und Tiefbauten sollen mit einer neuartigen Analysemethode in Echtzeit analysiert werden. Die Informationen können dann direkt an den Verwender, beispielsweise einem Betonwerk, weitergeleitet werden, damit dieses dann seine Produktion auf Grundlage dieser Daten abstimmen kann.
- Monitoring von Betonbauwerken: Infrastrukturbauwerke zeigen im Laufe der Zeit optisch sichtbare, aber auch unsichtbare Schädigungen, die ihre Gebrauchs- und Tragfähigkeit gefährden können. Derzeit erfolgen Bewehrungsprüfungen vor allem durch punktuelle Untersuchungen, die auch sehr aufwändig sind; auch ist dadurch keine umfassende Analyse eines Bauwerks möglich. Hier soll ein automatisiertes Monitoring-System entwickelt werden, das den realen Zustand exakt analysiert – mit klarem Vorteil in Sachen Planungs- und Kostensicherheit in der Ausführung.
Alle Bilder der Veranstaltung finden Sie HIER.